Waren bis vor kurzem reine Wachstumsstrategien noch völlig üblich (und sind sie es bei kapitalmarkt-getriebenen Konzernen zumeist heute auch noch), so hat sich der Mittelstand unseres Erachtens in den letzten 3 Jahren doch stark vom Wachstums-Dogma verabschiedet. Immer mehr vom Gleichen – wer soll das kaufen? Immer mehr immer günstiger – wer soll davon leben? Immer mehr immer schneller – wie soll das in ausgereizten Produktionsprozessen funktionieren?
Wachstum hat mehrere Dimensionen. Es geht dabei nicht immer um die Menge. Wir müssen uns daran gewöhnen, künftig immer öfter über qualitatives Wachstum nachzudenken. Welchen weiteren (sozialen) Wert kann unsere Dienstleistung, unsere Ware dem Kunden stiften? Wie können wir sie ökologischer herstellen? Welchen Sinn stiftet unsere Arbeit unseren Mitarbeitern? Diese Dimensionen sind keine Wachstumstreiber der klassischen BWL. Stattdessen befriedigen sie eher die weichen Faktoren und sind in der Maslowschen Bedürfnispyramide ganz oben angesiedelt. Sowohl beim Kunden als auch beim Lieferanten als auch beim Mitarbeiter. Damit verbunden ist der Abschied von kurzfristigen Erfolgen. Es wird immer schwieriger schnelles Wachstum zu generieren. Noch mehr als früher werden Wachstumseffekte schneller verpuffen. Wir können noch so sehr am Gras ziehen – es wächst nicht schneller.
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