Vergleiche für Verbandsmitglieder folgen eigenen Regeln. Der Detaillierungsgrad ist zumeist geringer, dafür die Beteiligungsquote sehr hoch. Lesen Sie hier, welche 3 Grundvoraussetzungen Sie für einen erfolgreichen Mitgliedervergleich berücksichtigen sollten.
Viele Verbände sind zunächst einmal als Interessenvertretung für Berufsstände oder Branchen gegründet worden. Im Laufe der Zeit hat sich das Leistungsportfolio der allermeisten Verbände aber deutlich verändert. Natürlich steht die Lobbyarbeit noch immer ganz vorne und auch die Unterstützung der Mitglieder in rechtlichen und operativen Fragestellungen nimmt viel Platz in der Verbandsarbeit ein. Dennoch ist der betriebswirtschaftliche Teil in den letzten Jahren deutlich in den Vordergrund gerutscht. Dabei erwarten die Verbandsmitglieder nicht nur konkrete Informationen über die Entwicklung ihrer Branche, sondern auch über die Entwicklung der Branchen- und damit Verbandsmitglieder. Auch hier steht der Wunsch nach Vergleichbarkeit und Benchmarking im Vordergrund, allerdings weniger auf der detaillierten operativen Ebene als eher auf einer übergeordneten gesamtwirtschaftlichen Stufe. Der Grund dafür ist, dass die Zusammenarbeit der Mitglieder in vielen (gerade größeren) Verbänden weniger individuell und persönlich abläuft, sondern eher auf Tagungen und in Arbeitskreisen erfolgt.
Aus diesem Grund sollten Betriebsvergleiche für Verbandsmitglieder folgende drei besondere Voraussetzungen erfüllen:
- Maximal jährliche Durchführung
- Sehr gute Vergleichbarkeit durch einfaches Kennzahlenset und Gruppenbildung
- Schnelle Bereitstellung der Ergebnisse
Häufiger als einmal pro Jahr werden die meisten Verbandsmitglieder kaum bereit sein, an einer Befragung bzw. Datenlieferung teilzunehmen. Grund dafür ist die bereits erwähnte Tatsache, dass die Verbandsmitgliedschaft eben zunächst nicht unter betriebswirtschaftlichen Aspekten gesehen wird. Daher genügt den Mitgliedern zumeist eine jährliche Auswertung – diese sollte dafür im hohen Maße von Vergleichbarkeit geprägt sein. Genau hier setzt die zweite Voraussetzung an: aufgrund der oftmals vorzufindenden Heterogenität unter den Mitgliedern sind nicht alle Werte unisono vergleichbar. Daher sollten nur die Werte abgefragt werden, die über alle Betriebsgrößen und -typen auch wirklich Aussagekraft für die Branche haben. Optimal wäre es dann noch, wenn eine Gruppenbildung eben genau nach diesen Kriterien erfolgen könnte. Wenn die Ergebnisse aus der Befragung dann noch zügig bereitgestellt werden, am besten vor einer nächsten großen Tagung, dann werden viele Mitglieder bereit sein, an einem Betriebsvergleich teilzunehmen: geringer Aufwand für den Teilnehmer, valide Werte, schnelle Informationsverwertung!
Genau am anderen Ende bewegt sich eine kleine Zahl von sehr ausführlichen Verbands-Betriebsvergleichen: diese haben häufig eher den Charakter eines Branchen- als eines Betriebsvergleichs. Letztlich dienen die von den Mitgliedern bereitgestellten Daten dazu, aus den Einzelwerten auf die Gesamtbefindlichkeit der repräsentierten Branche Rückschlüsse zu ziehen. Auch dies kann eine sehr sinnvolle Methode sein. Welche für Ihren Verband zielführend ist, hängt von Ihrer individuellen Verbandsstruktur ab. Gerne reden wir mit Ihnen darüber.
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