In den nächsten drei Blogbeiträgen gehen wir auf das zukünftige Geschäftsmodell der Unternehmensberatungen im Kontext der digitalen Transformation ein. Dabei unterteilen wir diese digitalen Geschäftsmodelle in die Bereiche: „Freemium, Open-Source und Pay per Success“, welche wir im weiteren Verlauf kurz vorstellen. Selbstverständlich ist ebenfalls eine Kombination der Geschäftsmodelle denkbar.
Das Internet und die darin bereitgestellten Informationen sind weitgehend kostenlos. Längst ist das Wissen der Unternehmensberater um Problemlösungen und Methoden nicht mehr exklusiv. Die Chancen, die benötigten Informationen im Internet zu finden, werden von Tag zu Tag besser. Selbst Expertenwissen wird inzwischen in Wissensdatenbanken meist kostenlos bereitgestellt. Mit reinem Wissenstransfer wird die Unternehmensberatung der Zukunft also nicht bestehen können. Das kostenlose Angebot im Internet bringt das Ertragsmodell der klassischen Unternehmensberatung dadurch heftig zum Schwanken. Um dennoch gefragt zu werden, bietet sich ein Freemium-Modell für die moderne Unternehmensberatung an: Die Basisbausteine sind kostenlos, darüber hinausgehende Premium-Services werden den Kunden kostenpflichtig angeboten. Auf diese Weise kann man nicht nur als Alternative zu kostenlosen Plattformen agieren, indem man ausreichend viel freie Inhalte bietet, sondern auch Beratungs-Interessenten davon überzeugen, dass die Premium-Services ihr Geld wert sind. Außerdem werden nicht nur Interessenten überzeugt, sondern auch „Beratungsbedürftige“, die ihre Bedürftigkeit noch gar nicht erkannt haben.
Dafür müssen allerdings neue Formen der Beratung gefunden werden. Eine digitale Unternehmensberatung muss hier ansetzen und diesen Prozess aktiv vorantreiben:
- Der erste Teil der Wertschöpfungskette, die „Ist-Analyse“ à „Identifikation des kritischen Engpasses“ sowie „Vorschlag eines generischen Lösungsweges “ sollten in einem Tool systematisiert werden.
- Dieses Tool sollte kostenlos im Internet angeboten werden. Hier gilt es, mutig die Kannibalisierung des eigenen Geschäftes zu betreiben und einen Teil des bisherigen Umsatzes mutwillig zu zerstören.
- Basierend auf den Ergebnissen, die das Tool generiert werden weitere Umsetzungs-Tipps angeboten.
- Nur wenn dem Kunden die Standard-Empfehlungen nicht ausreichen und er eine bezahlte Unterstützung wünscht, bietet die Unternehmensberatung passgenaue Leistungen an.
- Das Know-how wird also durch das Internet kostenlos bereitgestellt und lediglich das Anwendungswissen (Do-how) vermarktet. Der Unternehmensberater muss dort ansetzen, wo Google und Wiki (derzeit) aufhören: Nach der reinen Wissensvermittlung steht die Anwendung des Wissens im Fokus.
Der Unternehmer will seinen Ertrag optimieren und beansprucht hierzu externe Unterstützung. Die Leistung des Unternehmensberaters endet nicht mit der Lieferung eines Konzeptes, sondern er unterstützt aktiv mit eigenen Mitarbeitern die Umsetzung im Unternehmen. Anstelle der üblichen Abrechnung auf Basis von Manntagen tritt eine Vereinbarung über eine Erfolgsbeteiligung. Der Unternehmensberater partizipiert an den Mehrerträgen, die aufgrund seiner Arbeit im und für das Unternehmen erzielt wurden. Wird kein messbarer Mehrwert erzielt, geht die Unternehmensberatung leer aus. Der Unternehmensberater „verbürgt“ sich mit dieser Honorarvereinbarung also dafür, dass seine Empfehlungen und deren Umsetzung auch tatsächlich den geplanten Mehrwert für das Unternehmen bringen. Für das Unternehmen selbst ist dieser Ansatz äußerst lukrativ, weil es immer auf der Gewinnerseite ist: Verfehlt die Beratung den erhofften Erfolg, so bleibt die externe Unterstützung für das Unternehmen kostenfrei. Wird hingegen der erhoffte Erfolg erzielt, wendet das Unternehmen lediglich einen Teil des erreichten Mehrwertes für die Bezahlung der Unternehmensberatung auf. Es werden nicht Zeit und Konzepte verkauft, sondern Nutzen geteilt.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung und wie immer gilt: Bei Fragen und Anregungen einfach melden: Über unser Kontaktformular oder +49 (0) 69/150435280. Wir freuen uns darauf.
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